Kopfläuse erkennen, behandeln & vorbeugen: So geht’s!

Wie erkennt man Kopfläuse?

Wenn es in der Schule oder im Kindergarten Ihres Kindes einen Kopflausbefall gibt, ist es wichtig, herauszufinden, ob Ihr Kind betroffen ist. Hier sind einige Schritte, um Kopfläuse zu erkennen:

  1. Verwenden Sie eine gute Lichtquelle, um den Kopf Ihres Kindes gründlich zu untersuchen. Verwenden Sie gegebenenfalls eine Lupe, um genauer hinzusehen.
  2. Teilen Sie das Haar an mehreren Stellen, um die Kopfhaut grob zu durchsuchen. Suchen Sie nach Larven.
  3. Überprüfen Sie den Haaransatz auf dunkle, bräunliche Lauseier. Diese sind oft schwer vom Haar zu entfernen. Achten Sie darauf, dass es sich nicht um Schuppen handelt. Wenn Sie helle Nissen (leere Eihüllen) finden, können dies auch ein Anzeichen für einen Befall sein.
  4. Feuchten Sie die Haare an und verwenden Sie einen Nissenkamm, um Strähne für Strähne durchzukämmen und nach erwachsenen Läusen zu suchen.

Haben Sie Larven, Nissen oder Kopfläuse entdeckt? Wenn Sie bei allen drei Schritten keine Anzeichen für einen Befall gefunden haben, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass Sie oder Ihr Kind frei von Kopfläusen sind. Falls Sie sich unsicher sind, nehmen Sie sich lieber etwas mehr Zeit und wiederholen Sie die Untersuchung an den nächsten Tagen.

Ist der Juckreiz ein Zeichen für Kopflausbefall?

Während eines Kopflausbefalls kann es zu Juckreiz kommen, allerdings tritt dieser nicht immer sofort auf. Juckreiz entsteht als allergische Reaktion auf die Substanzen, die die Läuse beim Blutsaugen in die Haut abgeben.

Studien zeigen, dass weniger als 20% der Personen mit Kopfläusen tatsächlich Juckreiz verspüren. Andererseits entwickeln viele Menschen bereits starken Juckreiz allein durch das Gespräch über Kopfläuse.

Daher ist es wichtig, sich nicht allein auf den Juckreiz zu verlassen, sondern den Kopf und insbesondere die Kopfhaut gründlich zu untersuchen.

Kopflausbefall behandeln

Wenn Sie einen Kopflausbefall entdeckt haben, sollten Sie umgehend mit der Behandlung beginnen. Zwei Maßnahmen sind dafür notwendig:

  1. Behandeln Sie mit einem Wirkstoff, dessen Wirksamkeit belegt ist (z.B. Permethrin oder Dimeticon).
  2. Kämmen Sie die Haare mit einem geeigneten Nissenkamm aus.

Behandlung mit einem Kopflausmittel: Welche Präparate sind wirklich geeignet?

Für die Behandlung von Kopfläusen gibt es viele verschiedene Mittel. Doch welche sind wirklich geeignet? Die Fachgesellschaft für Kinderheilkunde (DGPI) empfiehlt in ihrem Handbuch zwei Behandlungsmöglichkeiten:

Als erstes nennt sie die so genannten Pyrethroide. Das sind Wirkstoffe (u.a. Permethrin), die seit Jahren erfolgreich gegen Kopfläuse eingesetzt werden. Sie greifen das Nervensystem der Läuse an und töten sie so ab. Anders als für Läuse sind diese Wirkstoffe für den Menschen nicht schädlich. Vom Robert Koch-Institut wird u.a. InfectoPedicul empfohlen, das die Prüfung laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) erfolgreich durchlaufen hat.

Als zweite Behandlungsmöglichkeit nennt die DGPI Dimeticon-Präparate. Dabei handelt es sich um Silikonöle, die die Läuse umhüllen, in die Atemöffnungen eindringen und sie ersticken. Verschiedene Silikonöle können jedoch sehr unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Deshalb gibt es bei den Dimeticon-Präparaten große Unterschiede. Einige müssen zum Beispiel sehr lange einwirken ( 8 Stunden), um wirksam zu sein. Mit nur 20 Minuten Einwirkzeit ist Dimet 20 sehr anwenderfreundlich. Hierzu wurden zudem aktuelle Vergleichsstudien durchgeführt.

Unabhängig davon, welches Präparat Sie einsetzen - versuchen Sie Anwendungsfehler zu vermeiden! Deshalb:

  • Die vom Hersteller angegebene Einwirkzeit einhalten!
  • Eine ausreichende Menge an Wirkstoff auftragen!
  • Das Mittel gleichmäßig auf dem Kopf verteilen!
  • Einen hochwertigen Nissenkamm verwenden!
  • Die Behandlung nach 8 bis 10 Tagen wiederholen!

Richtiges Kämmen: Nutzung von Kamm und Nissenkamm

Folgen Sie diesen Schritten, um mit Kamm und Nissenkamm richtig zu kämmen:

  • Feuchten Sie zuerst das Haar an.
  • Legen Sie ein helles Handtuch über die Schultern und entwirren Sie das Haar mit einem normalen Kamm, um Knoten zu entfernen.
  • Für den Einsatz des Nissenkamms nehmen Sie eine Haarsträhne zwischen Daumen und Zeigefinger und halten Sie sie vom Kopf weg. Setzen Sie den Nissenkamm vorsichtig direkt am Haaransatz an und ziehen Sie ihn durch die Strähne bis zu den Haarspitzen durch. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis Sie keine Läuse, Eier oder Nissen mehr im Kamm sehen.
  • Klemmen Sie die behandelte Strähne mit einer Haarspange zur Seite und fahren Sie mit der nächsten fort.

Zwischendurch können Sie den Nissenkamm an einem hellen Tuch abwischen oder unter fließendem Wasser ausspülen. Das Auskochen des Nissenkamms ist am Ende der Behandlung nicht erforderlich.

Beachten Sie, dass das Auskämmen in der Regel mindestens 30 Minuten dauert. Das Entfernen von Eiern und Nissen aus dem Haar erfordert Geduld und kann zeitaufwändig sein. Es ist normal, auch in den Tagen nach dem ersten gründlichen Kämmen immer wieder einzelne Nissen zu finden. Führen Sie daher regelmäßig Kämmungen durch.

Bitte beachten

Es ist wichtig, einen geeigneten Nissenkamm mit eng beieinander stehenden, stabilen Metallzinken zu verwenden. Die Nissen haben nur einen Durchmesser von 0,3 mm. Daher sollten die Zinken des Kamms nur 0,1 mm voneinander entfernt sein. Metallzinken sind steifer und weniger biegsam als Kunststoffzinken und verhindern so, dass die Nissen einfach hindurchrutschen.

Vorbeugen

So schützen Sie sich vor Kopfläusen

Derzeit gibt es leider keine nachgewiesene wirksame Prophylaxe gegen einen Kopflausbefall. Die Wirksamkeit der derzeit erhältlichen Repellentien (abwehrende Mittel) ist nicht belegt.

Isolierung / Quarantäne

Die Vermeidung der Infektionsquelle ist die einzige Möglichkeit, sich vor Kopfläusen zu schützen. Dies würde jedoch bedeuten, dass Kinder den Kindergarten oder die Schule meiden müssten, da dies die hauptsächlichen Übertragungsorte für Kopfläuse sind. Für die meisten Familien ist es aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen nicht möglich, das Kind für einen oder mehrere Tage von der Gemeinschaftseinrichtung fernzuhalten.

Daher ist es wichtig, Betroffene umgehend mit einem wirksamen Kopflausmittel zu behandeln, damit sie bereits am nächsten Tag wieder den Kindergarten oder die Schule besuchen können.

Informieren Sie Ihr Kind über die Übertragungswege von Kopfläusen. Erklären Sie auf altersgerechte Weise die Zusammenhänge, um die Kooperation bei der Behandlung zu fördern. Ältere Kinder, die betroffen sind, können so auch versuchen, direkten Haar-zu-Haar-Kontakt zu vermeiden.

Es gibt unzählige unbewusste Situationen, in denen Kopfläuse übertragen werden können!

Weitere Maßnahmen

Was ist nach der Behandlung zu tun?

Bitte haben Sie ein wenig Geduld, da Kopfläuse nach der Behandlung manchmal noch einige Stunden aktiv sein können und erst dann sterben. Neu geschlüpfte Larven unterscheiden sich deutlich in Größe (1 mm) von erwachsenen Kopfläusen (bis zu 3,5 mm). Eine weitere Behandlung sollte erst nach 8-10 Tagen durchgeführt werden. Wenn Sie jedoch in den Tagen nach der ersten Anwendung erwachsene, flinke Kopfläuse auf dem Kopf entdecken, deutet dies auf eine erneute Ansteckung hin. In diesem Fall sollte umgehend erneut behandelt werden.

Wäscheberge und Großputz?

Die einzig sinnvolle Maßnahme ist das einmalige Waschen der Bettwäsche und des während der Behandlung verwendeten Handtuchs. Alle weiteren Maßnahmen sind nicht notwendig, da sich Kopfläuse hauptsächlich auf dem Kopf ihres Wirts aufhalten und außerhalb des Kopfes höchstens 48 Stunden überleben können.

Wann zum Arzt?

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn:

  • der erste Behandlungsversuch erfolglos war,
  • ein Säugling, Kleinkind, eine Schwangere oder stillende Mutter betroffen ist,
  • die Haut stark gereizt oder entzündet ist oder
  • bereits eine andere Hauterkrankung vorliegt.

Die Infektionsquelle finden!

Es ist äußerst wichtig, herauszufinden, woher der Kopflausbefall stammt. Es muss eine Person in der Umgebung geben, die Kopfläuse hat. Erwägen Sie gegebenenfalls eine Untersuchung und/oder Behandlung der Kontaktpersonen. Gehen Sie dabei diplomatisch vor und nutzen Sie möglicherweise die Unterstützung des Elternbeirats oder der Elternvertretung. Um eine erneute Infektion zu vermeiden, ist es oft ratsam, alle Familienmitglieder zu untersuchen und gegebenenfalls gleichzeitig zu behandeln.

Alternative Therapien

Früher war die komplette Rasur des Kopfes in Zeiten von weitverbreiteten Kopflausepidemien die einzige effektive Methode. Heutzutage ist diese Vorgehensweise für Kinder nicht zumutbar. Jedoch sollten auch Behandlungen mit Mayonnaise, Olivenöl oder heißer Luft (Föhn, Trockenhaube usw.) mit Vorsicht betrachtet werden.

Hohe Temperaturen können nicht nur den Kopfläusen, sondern auch dem Menschen als Wirt schaden. Diese Methoden mögen zwar originell sein, aber ihr Erfolg ist wissenschaftlich nicht belegt. Die möglichen Folgen dieser experimentellen Behandlungen wie Verbrennungen durch zu heiße Luft oder verklebte, fettige Haare durch die Anwendung von Mayonnaise oder Olivenöl sollten von jedem Anwender im Voraus bedacht werden, ganz zu schweigen von den unnötigen finanziellen Ausgaben.

Kosmetische Shampoos, die in der Drogerie erhältlich sind, sind keine effektiven Mittel gegen Kopfläuse. Häufiges Haarewaschen führt lediglich zu sauberen Läusen. Der wasserunlösliche Kitt, mit dem die Kopflaus ihre Eier am Haar festklebt, kann nicht durch ein Shampoo entfernt werden.